• tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺
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    45 months ago

    Und der schlechte Lehrer hatte einen Lehrplan. Und dieser Lehrplan sah vor, all diese Themen in 2h pro Woche in einer Klasse mit 30 pubertierenden Kindern durchzunehmen. Das kann nicht funktionieren. So sehr ich die Person des Lehrers auch persönlich nicht mochte, hatte er auch wenig Raum es besser zu machen, abgesehen vlt. von der Benotung. Er hat sich eben genau an den Lehrplan gehalten. Und wenn dann in der Klasse 5 interessierte Schüler sitzen, die zu einem Thema ethisch diskutieren wollen, dann musste er das abwürgen, weil der Lehrplan nur soviel Zeit dafür vorsah.

    Ich habe das auch in einem anderen Kommentar hier ausführlicher beschrieben. Ich glaube Ethik als Fach kann nicht in unserem Schulsystem funktionieren. Es braucht viel mehr Zeit und viel mehr Raum. Und es ist viel subjektiver in den notwendigen Lehrmethoden, um auf die individuellen Stände der Schüler eingehen zu können.

    Es passt nicht in das Schulsystem und aus meiner Sicht muss es daran scheitern, wenn das Ziel ist, Schüler zum Aufbau eines Wertegerüsts zu befähigen. Und hierhin sehe ich auch eine große Gefahr. Schlechte Lehrer in anderen Fächern können großen Schaden anrichten, weil die Kinder sich dann verweigern mehr zu lernen. Aber das Gelernte bleibt da. Im Fall von Ethik können schlechte Lehrer dazu führen, dass Kinder die vermittelten Werte ablehnen, obwohl sie sie vorher geteilt haben. Es besteht also die Gefahr eines negativen Lernprozesses.

    • @trollercoaster@feddit.de
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      45 months ago

      Die besten und wichtigsten Lerninhalte scheitern an einem schlechten Schulsystem mit schlechten Lehrkräften.

      Gute Lehrer können zwar teilweise die Nachteile des schlechten Systems ausbügeln, aber davon gibt es viel zu wenige, weil das System an sich eben schlecht und deshalb nicht darauf ausgelegt ist, gute Lehrer zu produzieren.